4. Februar 2022

Straffälligenhilfe – kein „normales“ Ehrenamt

Facebook-Artikel der Landeskirche Hannovers von Christine Warnecke
Den ausführlichen Bericht finden Sie auf der Homepage der Landeskirche
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Inga Teuber
(Foto: privat)

Inga Teuber hat regelmäßig zwischen Werbung und Prospekten auch Briefe von Inhaftierten in ihrem Briefkasten. „Sie erfahren viel Ablehnung. Ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und nicht nach ihrer Tat und Schuld zu fragen, ist nicht das, was sie erwarten“, erzählt die 47-Jährige.

„Ich muss mich etwas trauen“

Doch sie und andere Ehrenamtliche tun genau das, indem sie Briefe an Inhaftierte schreiben, sich nach ihnen erkundigen, mit ihnen im Austausch sind. „Ich wollte ein Ehrenamt haben, das nicht gewöhnlich ist – wo ich mich etwas trauen muss“, sagt Inga Teuber. Sie fand es beim Verein Schwarzes Kreuz – das ist jetzt fünf Jahre her. Die Bewerbung dort bereut sie nicht.

Geistige Nahrung für Inhaftierte

Sie ist eine von bundesweit etwa 600 Ehrenamtlichen, die zum Beispiel Briefe mit den Inhaftierten schreiben. Manche treffen sich sogar persönlich mit ihnen, zum Beispiel zu Gesprächen oder in Bibelkreisen. In Celle gibt es das „Kreativ-Café“. „Die Inhaftierten, die bei solchen Veranstaltungen mitmachen, wollen sich austauschen und ein bisschen geistige Nahrung mitnehmen. Wenn man jahrelang eingesperrt sitzt, kommt man fast zwangsläufig dazu, auch mal über sich und die Welt nachzudenken“, sagt Diakon Holger Reiss. Er leitet in Celle die Anlaufstelle für Straffällige, das „Projekt Brückenbau“.

Nicht verharmlosen und dennoch unterstützen

Für den Verein geht es um den Kern des Christentums: zu den Ausgestoßenen, am Rande Stehenden zu kommen. Für die Gefangenen, die die Angebote annehmen, geht es oft um existenzielle Fragen, erzählt Ute Passarge, die für die Öffentlichkeitsarbeit und Begleitung der Ehrenamtlichen zuständig ist: „Den Inhaftierten gehen manche Bibelstellen viel mehr ans Herz als uns „draußen“. Beispielsweise steht bei Jesaja der Satz `Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden.‘ Die Inhaftierten kennen dieses Gefühl, dass alles weg ist, alles verloren – und nur noch Gott da ist. Und dann zu lesen: Bei Gott ist alle Schuld vergeben – vielleicht nicht in der Gesellschaft, aber dort, bei ihm: Das ist ein Anfang und eine wirklich gute Botschaft.“

Bei all dem die Schuld der Inhaftierten nicht zu verharmlosen und dennoch zu unterstützen – eine beeindruckende Aufgabe, oder?

Mehr dazu auf der Homepage der Landeskirche Hannovers

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