Kein Mensch ist so aussichtslos “schlecht”, dass es keine besseren Lebenswege für ihn geben könnte. Wir haben selbst erfahren, dass Gott durch Liebe und Geduld unser Leben schon so manches Mal in gute Bahnen gelenkt hat. Das bewegt uns, in die „Lebenswelt Gefängnis“ zu gehen und Inhaftierte, Haftentlassene und ihre Angehörigen zu besuchen und zu begleiten. Und ihnen dabei zu helfen, ein anderes Leben kennen zu lernen.

Wir warten nicht ab, bis wir sicher sein können, dass Straftäter sich gebessert haben. Wir gehen ihnen entgegen. Was wir haben, wollen wir mit ihnen teilen: Zeit, Verständnis, Lebenserfahrung und Zuverlässigkeit zum Beispiel. Und vor allem die Erfahrung, dass Gott keinen Menschen aufgibt.

Unser Gerechtigkeitsempfinden wird bei einer Straftat empfindlich gestört. Menschen sind zu Schaden gekommen, oft mit verheerenden Folgen für das ganze weitere Leben. Wir setzen dennoch auf Gemeinschaft und nicht auf Abgrenzung. Davon haben alle etwas. Wir selbst müssen uns dafür allerdings auch in Bewegung setzen. Das kann anstrengend sein. Aber aus Gottes Sicht ist Versöhnung der einzig kluge Weg, mit Unrecht fertig zu werden.

Der Tagesablauf im Gefängnis ist stark durchstrukturiert. Von montags bis freitags könnte er zum Beispiel so aussehen:

06:00 Uhr: Wecken
06:15 Uhr: Frühstücksausgabe
06:45 Uhr: Arbeitsbeginn
12:00-12:30 Uhr: Mittagspause
15:00: Arbeitsende / Ausgabe des Abendessens
15:30 Uhr: 60 Minuten Aufenthalt im Gefängnishof
17:00 Uhr: Freizeit
20:15 Uhr: Nachteinschluss im Haftraum

Wissen rund um die Haft für Straffällige und ihre Angehörigen hat die  Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe in ihrem Wegweiser zusammengestellt. Dort finden Sie ausführliche Informationen.

Verschiedene Websiten, Broschüren und Ansprechpartner für Ihre Kinder und Sie haben wir hier zusammengestellt.

Und schließlich finden Sie hier verschiedene Blogberichte unserer Homepage zum Thema “Angehörige”.

Ja, auch jetzt noch können Sie mit der Staatsanwaltschaft bzw. der Rechtspflege, die Ihnen die Ladung zugesandt hat, die Zahlung der Geldstrafe vereinbaren.

Sie haben die ganze Summe?
Bieten Sie die Sofortzahlung an.

Sie haben das Geld nicht, beziehen aber regelmäßig Leistungen vom Jobcenter oder dem Sozialamt?
Vereinbaren Sie eine Ratenzahlung mit der Rechtspflege. Bieten Sie Ratenhöhen an, die Ihnen die Zahlung innerhalb von zwei Jahren ermöglichen.

Sie kommen mit Geld nicht gut klar?
Sie fühlen sich mit der regelmäßigen Zahlung von Raten überfordert?
Sie können sich an eine Einrichtung der Straffälligenhilfe wenden. Die Fachleute dort können für Sie die Ratenzahlung mit der Rechtspflege vereinbaren. An vielen Orten ist es durch Abtretung Ihrer Geldverwaltung möglich, dass die Fachleute die Zahlungen für Sie übernehmen.

Es gibt auch die Möglichkeit, gemeinnützige Arbeit zu machen, anstatt die Ersatzfreiheitsstrafe abzusitzen („Schwitzen statt Sitzen“).

Handeln Sie schnell. Suchen Sie sich Rat und Unterstützung bei einer Einrichtung der Straffälligenhilfe in Ihrer Nähe. Möglichkeiten für Niedersachsen finden Sie hier.

Eine Broschüre mit Hinweisen bei Ver- und Überschuldung finden Sie hier.

Informationen rund um die Inhaftierung in vier Sprachen: BAG-S Wegweiser

Eine Zusammenstellung weiterer Hilfsmöglichkeiten für die ganze Familie finden Sie hier.

Famile, Arbeit, Wohnung, Finanzielles – eine gute Hilfe ist hier der BAG-S Wegweiser, der Sie in vier Sprachen umfassend informiert. Sie können ihn für 1,50€ bestellen oder die Inhalte hier im Internet abrufen.

Das Strafvollzugsarchiv und Tatort Zukunft e.V. bieten kostenlose Rechtsberatung für Menschen in Haft und deren Angehörige an.

Eine Zusammenstellung weiterer Hilfsmöglichkeiten für die ganze Familie finden Sie hier.