7. Dezember 2018

Mona Gremmel verlässt Celle

Abschied für Mona Gremmel: Unsere Fachleiterin der Anlaufstelle für Straffällige Projekt Brückenbau verlässt Celle. Am letzten Dienstag haben wir sie mit einer Feier verabschiedet. Inhaftierte, Haftentlassene, Ehrenamtliche, Kollegen, Gäste aus Justiz und anderen Bereichen gaben ihr gute Wünsche mit auf den Weg. Ab Januar übernimmt unser Mitarbeiter Holger Reiss die Fachleitung der Anlaufstelle. Auch er ist Diakon und Sozialarbeiter.

Angefangen im Projekt Brückenbau hatte Mona Gremmel im September 2015. Zunächst als Berufspraktikantin arbeitete sie sich in verschiedene Bereiche der Straffälligenhilfe ein. Ein gutes Jahr später übernahm sie die frei gewordene Stelle der Fachleitung. „Sie hatte Ideen, war verlässlich, hatte ihre Prinzipien“, so Henning Buchhagen (Foto unten), Vorstandsmitglied des Trägervereins Schwarzes Kreuz und Leiter des Fachausschusses Projekt Brückenbau. „Und heute verliert das Projekt Brückenbau eine tolle und engagierte Fachleiterin“, ergänzte der stellvertretende Superintendent Karsten Willemer, der sie zwei Jahr zuvor bereits zur Diakonin eingesegnet hatte.

Unantastbare Würde der Straffälligen

Unter ihrer Leitung entstand zum Beispiel das „Kreativcafé“ als neues Angebot. Hier können sich Gefangene, Haftentlassene, Ehrenamtliche und Interessierte zum Beispiel bei Smartphonekursen oder bei handwerklichen Arbeiten begegnen und Neues lernen. „Straffällige werden immer an den Rand unserer Gesellschaft geschoben, kaum einer will mit ihnen zu tun haben“, sagt sie zu ihren Motiven, als junge Frau diese Arbeit zu tun. „Dabei haben sie eine unantastbare Würde, die Gott selbst ihnen verliehen hat. Ich möchte mit daran arbeiten, dies für sie selbst und für andere spürbar zu machen.“ Jeder Mensch brauche immer wieder eine neue Chance und Menschen, die ihn unterstützen.

Henning Buchhagen überreichte ihr zum Abschied einen selbst geschnitzten Holzengel mit bunten Haaren und orangefarbenen Schuhen – beides ein „Markenzeichen“ von Mona Gremmel. Am Anfang habe er ihr Äußeres ja etwas gewöhnungsbedürftig gefunden, gestand er. Aber die Figur solle zeigen, wie er sie heute sehe und schätze.

“Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?”

Fotos: Schwarzes Kreuz

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