„Ich wollte die Haftzeit positiv nutzen“
„Meine Tat ist wie ein Rucksack, den ich mein Leben lang nicht mehr absetzen kann. Er ist sichtbar für alle. Und ich musste lernen, diesen Rucksack zu tragen.“ Das sagt Pedro Holzhey. Er hat seine Frau getötet und war dafür 15 Jahre in Haft. „Wie es zu dieser Tat kommen konnte, was es für die Opfer bedeutet, wie ich zu deren Heilung beitragen und was ich daraus für mich lernen kann – all das sind Fragen, für deren Beantwortung ich sehr lange brauchte und bis heute noch nicht fertig bin.“
Wie den Scherbenhaufen abtragen?
Von Anfang an war sein großer Wunsch: die Haft zu nutzen, um von dem riesigen irreparablen Scherbenhaufen, den er hinterlassen hatte, wenigstens hier und da etwas abzutragen. Für den Menschen, den er getötet hatte, konnte er nichts mehr tun. Aber gern hätte er stellvertretend an anderen etwas gutzumachen versucht, die unter seiner Tat gelitten hatten. Ob und wie er seinen Wunsch verwirklichen konnte, schreibt er im Online-Artikel „Mein Mord und seine Folgen“.
„Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?“
Foto: Copyright Pedro Holzhey