28. Oktober 2021

Gottesdienst über das Schwarze Kreuz

Gottesdienst über das Schwarze Kreuz:Sonja und Markus Welzel und Ute Passarge am Lesepult der Kirche im Gespräch
Von links nach rechts: Sonja Welzel, Markus Welzel, Ute Passarge Foto: Schwarzes Kreuz

„Das war mal ein Gottesdienst, der Theorie und Praxis des Glaubens richtig toll miteinander verbunden hat!“ So sagte jemand nach einem besonderen Gottesdienst in St. Johannes Hannover-Davenstedt am letzten Sonntag: Thema war die Arbeit des Schwarzen Kreuzes: “Besucht die Gefangenen!” Geleitet wurde der Gottesdienst von Sonja und Markus Welzel und Ute Passarge. Ute Passarge ist Prädikantin und hauptamtliche Mitarbeiterin der Geschäftsstelle in Celle; das Ehepaar Welzel führt Briefkontakte mit Inhaftierten über das Schwarze Kreuz. St. Johannes ist ihre Heimatgemeinde. 

Ehepaar Welzel schilderte im Gottesdienst, wie die Briefkontakte ihr Leben bereichern: „Da geht es um alles Mögliche, um Scham und Hoffnung genauso wie um Segelschiffe und gelbe Bandnudeln!“ Über die Jahre lässt sich so miterleben, wie sich ein Leben entwickelt. Ein wertvolles Geschenk für Sonja Welzel: „Das hat mich über meinen Tellerrand schauen lassen und mir kleine Einblicke in eine mir völlig fremde Welt erlaubt.“

„Hat noch jemand Fragen?“ Und ob! Gar kein Ende wollten die Wortmeldungen nehmen. „Läuft das über Ihre eigene Adresse?“ „Habt ihr denn gar keine Angst?“ Oh doch, gab Markus Welzel lächelnd zu, am Anfang war ihm das gar nicht geheuer, mit wem sich seine Frau da schrieb. „Aber dann merkte ich allmählich, dass ihr das echte Freude machte. Tja, und dann fing ich auch damit an…“

Jesus Christus hat dazu aufgefordert, sich um Gefangene zu kümmern und sie zu besuchen. Von Außenstehenden wird das oft als eine Art mutige Heldenleistung betrachtet – und haben Kriminelle so etwas überhaupt verdient? Darum geht es gar nicht, sagte Ute Passarge in ihrer Predigt. „Wir orientieren uns an Jesus: Auch er hat nicht diejenigen besucht, die es verdienten, sondern er hat seine Besuche verschenkt an die, die es brauchten.“

“Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?”

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