Jahrestagung des Schwarzen Kreuzes
Zuhören und auf den anderen eingehen, dann wieder Impulse aufgreifen und sich einbringen – und bei allem sich kennenlernen: Es begann beim Grillen und Feiern am Freitag und setzte sich fort am Sonnabend mit dem inhaltlichen Programm. Das Schwarze Kreuz hatte eingeladen zu seiner Jahrestagung am 24. und 25. Mai in Springe.
Freitag: Ankommen
Freitag war erst einmal Zeit zum „Ankommen“, ankommen in Springe und ankommen beim Thema. Erste Gespräche am Grill mit dem Sektglas in der Hand, später Zuhören und Mitsingen beim Konzertprogramm der Sängerin Germaid. Ein Dankeschön des Vorstands an einige Jubilare, immer wieder einmal zwischendurch späte Neuankömmlinge und schließlich hier und da letzte Gespräche bis in die Nacht.
Samstag: Morgen nicht von gestern sein
Am Samstagvormittag startete das Programm mit einem Impulsreferat von Christiane Jesse, Leiterin der Jugendanstalt Hameln: „Ehrenamtlich im Strafvollzug – morgen nicht von gestern sein“
In seiner Einleitung dazu skizzierte Otfried Junk, Geschäftsführer des Schwarzen Kreuzes, die Ausgangslage: „Kaffeetrinken reicht nicht mehr, um die Inhaftierten in unsere Angebote zu holen.“ Viele Inhaftierte hätten heute mehr Beschäftigung im Gefängnis als früher und damit weniger den Drang nach Abwechslung.
„Dabei sind Ehrenamtliche für den Strafvollzug extrem wichtig“, so Christiane Jesse, „sie bringen den Inhaftierten ein Stück normale Welt ins Gefängnis.“ Was aber hilft Inhaftierten heute wirklich, und wie können Ehrenamtliche ihren speziellen Beitrag dazu leisten? Frau Jesse hatte dazu konkrete Ideen; mehr dazu demnächst unter „Aktuell“.
Workshops bearbeiteten anschließend speziellere Themen wie Resozialisierung oder die besonderen Pluspunkte, die Ehrenamtliche ins Gefängnis einbringen.
Mitgliederversammlung: die Finanzen…
In der Mitgliederversammlung am Nachmittag schließlich ließ Vorstandvorsitzender Jörg Twiefel das vergangene Jahr Revue passieren. Er warf einige Schlaglichter auf die vielseitige Arbeit, die Inhaftierten auf dem Weg zu einem Neustart helfen soll: Briefkontakte, Begleitung durch Ehrenamtliche, Kalender, Paketaktion und mehr.
Etliches dagegen konnte nicht in Angriff genommen werden. Die finanzielle und personelle Lage ließ es nicht zu, da das Schwarze Kreuz allein von Spenden lebt: „Wir danken allen Spendern und freuen uns über weitere Unterstützer!“
Immerhin aber besteht das Schwarze Kreuz seit fast neunzig Jahren und konnte bis heute finanziell eigenständig bleiben. Das fügte der stellvertretende Vorsitzende Helge Bonacker hinzu: „Insofern kann man von einem guten Ergebnis sprechen!“
Am Schluss wurde die Satzung in einigen formellen Punkten geändert und die Zugehörigkeit zum Diakonischen Werk dort ergänzt.
Irmtraud Meifert und Siglinde Rackete von der Geschäftsstelle gaben den Teilnehmenden am Schluss einen Reisesegen mit auf den Weg – bis zur nächsten Jahrestagung in Springe am 16.-17. Mai 2014. Herzlich willkommen!
Foto: Helge Bonacker, stellvertetender Vorsitzender, bei einem Workshop