26. Oktober 2017

Heikle Situationen besser meistern (PAG)

 

Die Teilnehmer bauen einen Turm aus Zeitungspapier.

Na klar ist man ein friedlicher Mensch, jedenfalls man selbst, die anderen ja nicht unbedingt – wer denkt nicht so von sich? Auf spielerische Art entlarvte der Kurs „Damit es nicht so leicht kracht“ ein solches Denken. Am letzten Wochenende hatte das Celler „Projekt Brückenbau“ zusammen mit dem „Projekt Alternativen zur Gewalt e.V.“ (PAG)  dazu eingeladen. Wie entstehen Situationen, in denen es zu Gewalt kommt, auch verbaler? Was hat die eigene Person damit zu tun? Und vor allem: Wie lassen sich solche Situationen meistern?

Rollenspiel: Zwei Spielerinnen haben ihre Füße auf den Sitz gegenüber gelegt. Beim Turmbau aus Zeitungspapier in Gruppen konnte jede/r selbst entdecken, wie schnell er oder sie in ein Konkurrenzdenken hinein geriet, das eigentlich gar nicht gefragt war. Und wie reagiert man, wenn zum Beispiel jemand in der Straßenbahn seine Füße auf den Sitz legt, ein anderer sich darüber aufregt und die Situation sich aufheizt? Im Rollenspiel wurden verschiedene Möglichkeiten durchgespielt; da gab es kein Richtig oder Falsch. Nur verschiedene Varianten, die besser oder weniger gut geeignet sind. Oder die dem einen mehr liegen und der anderen weniger.

Auch ein Inhaftierter dabei

Eine besondere Chance für alle war, dass auch ein Inhaftierter aus der JVA Celle die Erlaubnis bekommen hatte teilzunehmen. Somit kamen viele verschiedene Blickwinkel und Erfahrungen zusammen, und entsprechend offen und lebendig waren die Gespräche.

Das PAG hat seinen Ursprung im amerikanischen Justizvollzug und arbeitet bis heute viel in Gefängnissen. Es möchte Menschen dazu zu verhelfen, dass sie in Konfliktsituationen nicht mehr nach eingefahrenen Mustern reagieren, sondern bewusst zwischen Alternativen entscheiden können. Die Arbeit gründet auf der Erfahrung, dass in Konflikten auch eine positive, verändernde Kraft wirken kann. Sie lässt sich nutzen, um neue Wege zu einer Lösung zu finden. Leiterin war an diesem Wochenende Elke Stratmann.

Erfahrungsbericht zum letzten PAG-Kurs

Homepage des PAG

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