10. August 2018

Dabei sein dürfen

 

 

Ich bin einer von denen, die das höchste Gut eines Menschen angegriffen haben: Ich habe einen Menschen getötet. Dafür bin ich seit vielen Jahren im Gefängnis. Jetzt fange ich an, meine Entlassung vorzubereiten. Ich merke, dass ich darauf angewiesen bin, dass andere mir ihre Hand reichen, mir helfen, mir Vertrauen schenken. Und ich weiß: Das kostet Mut. Ich bin für jeden dankbar, der mir mit diesem Mut entgegenkommt: die Sekretärin bei der Anmeldung in der Fahrschule oder die Mitarbeiterin aus dem Schwarzen Kreuz, die mich zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen hat. Endlich wieder Mensch sein!

Ich kann gar nicht sagen, wieviel es mir bedeutet, wenn jemand den Mut aufbringt, mich mit meiner Schuld nicht links liegen zu lassen. Anderen Gefangenen geht es genauso. Bitte haben Sie auch diesen Mut!

Karl-Heinz

Aus unserem Kalender ÜBER:MUT 2018.
Unser neuer Kalender MTI DER ZEIT ist bereits in Arbeit. Vorbestellen können Sie ihn hier.

“Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?”

Foto: Esther Stosch, pixelio

Unsere anderen Kanäle:

Abonniere unseren Newsletter:

„Gott merkt ja doch nichts!“, sagen manche. „Was weiß der da oben schon von dem, was hier vorgeht?“