25. Juni 2021

Verabschiedung von Otfried Junk am 10. Juli

Foto: Torsten Volkmer

41 Jahre lang hat unser Geschäftsführer Otfried Junk sich im Schwarzen Kreuz für Menschen in Haft eingesetzt. Am 10. Juli nun geht er in Rente. Wir verabschieden ihn in einem Gottesdienst im Rahmen unserer Jahrestagung. Auch Sie sind herzlich willkommen! Solange der Platz reicht und Sie sich vorher bei uns anmelden – Corona verlangt noch immer eine Beschränkung der Teilnehmenden vor Ort. Sie können aber auch vom heimischen Sofa aus dabei sein: Wir feiern „hybrid“, Sie können also auch digital mitmachen.

10. Juli 2021 17:00 Uhr:
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Celle
Wederweg 41
29221 Celle

Auch für die beiden anderen Veranstaltungen der Jahrestagung sind noch einige Plätze vor Ort oder digital frei. Alles nach Voranmeldung über diesen Link.

Auch Familie mit Leib und Seele dabei

Otfried Junk kam als junger Pastor 1980 zum Schwarzen Kreuz. Seine Hauptaufgabe war die Begleitung und Betreuung der Straffälligen vor Ort. Regelmäßig ging er in den Haftanstalten Celle und Salinenmoor ein und aus, traf sich mit Gefangenen, hielt Gottesdienste, organisierte Veranstaltungen. Mit Leib und Seele war nicht nur er selbst in der Straffälligenhilfe dabei, sondern auch seine Familie gehörte immer dazu. „Mit den Haftentlassenen saß ich damals manchmal in der Geschäftsstelle im Hof, holte die Gitarre heraus, und meine Kinder spielten oft irgendwo dazwischen.“

Begegnungsstätte aufgebaut

Ab 1985 war er vor allem für die Schulung und Begleitung der Ehrenamtlichen zuständig. 1990 übernahm er die Leitung von „Projekt Brückenbau“, dem Zweig des Schwarzen Kreuzes, der die Straffälligen vor Ort in Celle betreute. Er erweiterte ihn zu einer Begegnungsstätte für Haftentlassene und Hafturlauber. Hier fanden Menschen aus schwierigen Lebenszusammenhängen offene Ohren, seelsorgerlichen Beistand und konkrete Hilfe. 1994 wurde das Projekt Brückenbau als offizielle Anlaufstelle für Straffällige des Landes Niedersachsen anerkennt und ist es bis heute.

Chancen der Zeit genutzt

1998 schließlich wurde Otfried Junk zum Geschäftsführer des Schwarzen Kreuzes. Seither wuchs die Organisation: Inzwischen zählt sie bundesweit rund 600 Mitglieder und Ehrenamtliche. Immer wieder in diesen Jahrzehnten war Otfried Junk wichtig, die Veränderungen im Strafvollzug im Blick zu behalten und Chancen der Zeit zu nutzen. Dazu gehörte auch, entsprechend angepasste Konzepte zur Ausbildung Ehrenamtlicher zu entwickeln. Es entstanden Projekte, in denen sich Inhaftierte und Menschen „von draußen“ begegneten, und die Briefkontakte mit Inhaftierten wurden ausgebaut. Momentan liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in der umfassenden Digitalisierung der Ausbildungsangebote für Ehrenamtliche. Nachfolgerin von Otfried Junk ist Christina Tabea Brucker.

„Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?“

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