18. September 2020

„Seuchenblätter aus dem Knast“ – noch Broschüren erhältlich

Projekt in der JVA Sehnde. Mit Freiheitsentzug kennen Menschen in Haft sich aus. Sie sind gewissermaßen Profis dafür. Während des Corona-Lockdowns wurden selbst die kleinen Reste persönlicher Freiheit noch einmal eingeschränkt. Gleichzeitig erlebten sie über die Medien mit, wie auch „draußen“ die Menschen auf einmal in ihrer plötzlich kleiner gewordenen Welt zurechtkommen mussten, wie auch sie von Freiheitsentzug sprachen und auf Lockerungen hofften: Die Welten diesseits und jenseits der Gitter hatten sich auf einmal angenähert.

Was macht Corona mit mir in Haft?

Diese veränderte Situation, die Angst um liebe Menschen „draußen“ und um sich selbst – was macht das mit den Menschen in Haft? Das beschrieben die Gefangenen der JVA Sehnde im Rahmen eines kreativen Schreib- und Malwettbewerbs: „Mein Corona – Seuchenblätter aus dem Knast“. Die Idee dazu hatte Gefängnisseelsorger Matthias Brockes; dabei hatte er die volle Unterstützung von Leitung und Förderverein. „Wir wollten einen Raum eröffnen, um den Inhaftierten die Gelegenheit zu geben, die Erlebnisse in unterschiedlicher Form zu berichten.“

Aus Beiträgen Broschüre erstellt

Zwölf Gefangene machten mit und reichten Bilder und Texte ein. Ängste sprechen aus den Texten, Gefühle von Hilflosigkeit und Verwirrung,  aber auch Durchhaltewillen und Verständnis für die Maßnahmen der JVA. Und Bewunderung und Dankbarkeit für die Menschen, die „draußen“ versuchen, mit der Situation fertig zu werden und das Beste daraus zu machen. Jeder der Beiträge bekam einen Preis. Sie sind in einer Broschüre gesammelt und illustriert mit beeindruckenden Bildern aus dem Wettbewerb.

Von dieser Broschüre sind noch einige Exemplare zu bekommen. Bitte wenden Sie sich an Pastor Brockes: Matthias.Brockes@justiz.niedersachsen.de

„Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?“

Unsere anderen Kanäle:

Abonniere unseren Newsletter:

Der Himmel verkündet es: Gott ist groß! Das Weltall erzählt von den Werken seiner Hand und ein Tag sagt es dem andern, jede Nacht ruft es der nächsten zu.