Papst-Kreuzweg zu Strafvollzug
Eindrucksvoll: Der Papst hat in diesem Jahr den Strafvollzug zum Thema seines Karfreitags-Kreuzwegs gemacht. Inhaftierte, Angehörige, Bedienstete, Ehrenamtliche und andere – insgesamt 14 Menschen gewähren dabei berührende Einblicke in ihre Lebenssituation. Die Gefängnisseelsorge der JVA in Padua hat den Kreuzweg gestaltet. Übertragen wurde er vom Petersplatz in Rom.
„Ehrenamtlicher ist mein Simon von Kyrene“
Da hat ein Inhaftierter im Laufe der Zeit gelernt, sein Kreuz anzunehmen, „ihm ins Gesicht zu sehen, es beim Namen zu nennen. Wir verbringen ganze Nächte damit, uns gegenseitig Gesellschaft zu leisten.“ Der Ehrenamtliche, der ihn besucht, ist für ihn wie Simon von Kyrene, der Christus half, sein Kreuz zu tragen.
Vater schon 28 Jahre in Haft besucht
Die Tochter eines lebenslänglich Inhaftierten sieht sich als eine der weinenden Frauen. Sie hat Italien im Laufe von 28 Jahren von Süden nach Norden durchquert, um ihren Vater sehen zu können: „Ich kenne die Städte nicht wegen ihrer Sehenswürdigkeiten, sondern wegen der Gefängnisse, die ich besucht habe.“
Bediensteter möchte „Hoffnung aufrechterhalten“
Wie Josef von Arimathäa möchte ein Justizvollzugsbeamter das tun, was er in seiner Position kann. Er wünscht sich, einfach eine Bezugsperson für diejenigen zu sein, die ihm hinter Gittern begegnen. „Ich versuche mein Bestes, um die Hoffnung der Menschen aufrechtzuerhalten, die sich mit sich selbst abgefunden haben.“
Inhaftierte, Familienangehörige, Mitarbeitende der JVA, ein Ehrenamtlicher, ein Richter – lesen Sie hier (pdf) ihre Schilderungen oder sehen Sie die deutsche Fernsehübertragung.
„Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?“
Foto: Johannes Vortmann, pixelio