14. Juli 2021

Otfried Junk verabschiedet

Die Geschäftsführung geht in neue Hände: Otfried Junk, Vorstand Helge Bonacker, Christina Tabea Brucker (v.l.n.r.)

Als junger Pastor kam er 1980 nach Celle und war noch nie einem Straftäter begegnet. Das hat sich geändert: 41 Jahre hat sich Otfried Junk im Schwarzen Kreuz für Menschen in Haft eingesetzt, davon 21 als Geschäftsführer. Jetzt übergab er die Leitung an Christina Tabea Brucker: Am Sonnabend wurde er in den Ruhestand verabschiedet.

Mitgliederversammlung, Gottesdienst und abendliche Feier setzten den äußeren Rahmen; von morgens bis in die Nacht hinein kamen und gingen mehr als hundert Mitglieder, Ehrenamtliche, Wegbegleiter:innen und Gratulant:innen aus Kirche, Justiz, Politik und nicht zuletzt dem großen Familienkreis. Herzlichen Dank an die evangelisch-freikirchliche Gemeinde, die uns ihre gesamte Anlage zur Verfügung stellte!

Ehrenamt auf sicheren Grundlagen

Landtagsmitglied Thomas Adasch, Vorsitzender des Rechtsausschusses, bedankte sich in seinem Grußwort bei Otfried Junk für die gute Zusammenarbeit. Otfried Junk bot in seinem Referat “Chancen für Veränderungen nutzen” anschließend einen Überblick über 41 Jahre; dazu lesen Sie später noch hier im Blog. Wichtig war ihm immer, das Ehrenamt im Strafvollzug auf sichere Grundlagen zu stellen, vor allem über eine der Zeit angepasste Aus- und Weiterbildung. Am Anfang waren das lose Materialien zur Straffälligenhilfe, später ein Handbuch, dann ein Fernkurs, Studienbriefe und aktuell die vielen digitalen Möglichkeiten.

Enge Zusammenarbeit mit Strafvollzug

Nichts geht auch ohne enge Zusammenarbeit mit dem Strafvollzug, betonte er. Das sei unterschiedlich gut gelungen. Da gab es tolle Erfahrungen wie mit der JVA Zeithain und dem Projekt „Tapetenwechsel“. An anderen Stellen musste er Enttäuschungen verkraften: Manches, in das er viel Zeit und Herzblut investiert hatte, konnte dann im Vollzug doch nicht umgesetzt werden. Auch politisch hätte man viel mehr in Angriff nehmen können. Aber die Ressourcen an Zeit und Kraft seien eben auch begrenzt gewesen.

Dann gab er das Wort an seine Nachfolgerin Christina Tabea Brucker. 31 Jahre ist sie alt und kommt aus dem Bereich Sicherheitsmanagement. Wichtig ist ihr aber auch, sich christlich und sozial zu engagieren. Sie arbeitete sie im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands, zuletzt als Referentin der Gesamtleitung und Referentin für Personalentwicklung im CJD-Verbund Thüringen.

Fotos: Magdalena Kotwica, Wolfgang Jung

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