Eine inhaftierte Mutter erzählt: „Wenn man irgendwann im Knast „angekommen“ ist, arrangiert man sich vielleicht mit der Tatsache, dass man hier nicht so schnell wieder rauskommt. Vielleicht arrangiert man sich auch mit seinem Urteil. Doch leider kann ich mich nicht mit der Tatsache arrangieren, was ich meiner Familie, meinen Freunden und vor allem meinem Kind angetan habe, dadurch dass ich hier rein musste.
Mein Kopf war in Freiheit für zwei Minuten ausgeschaltet!!! Zwei Minuten, die mein Leben von Jetzt auf Gleich verändert haben … Ständig werde ich daran erinnert. Abends bin ich allein und denke an mein altes fröhliches Leben, das ich einst hatte.
Ich kann meiner Familie beim Besuch kaum in die Augen schauen vor lauter Scham. Ich schäme mich, weil mein Kind mich unterstützen möchte, indem es mein Telefon-Konto auflädt. Sollten nicht eigentlich Mütter ihre Kinder unterstützen?
Viele sehen den Knast vielleicht als „Erfahrung“, ich sehe ihn als Belastung für den Rest meines Lebens.“
HL/nxt (Text gekürzt) Hier auf S. 12 lesen Sie den Originaltext in voller Länge.
Aus HaftLeben 80/2023, Zeitschrift für inhaftierte Frauen der JVA Chemnitz
Foto: HaftLeben 60/2019
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Gott sagt: „Menschen mit überheblichem Blick und stolzem Herzen will ich nicht in meiner Nähe dulden.“