20. Dezember 2019

Heilige Zeit in der JVA

Aus der Mail eines Gefängnisseelsorgers ans Schwarze Kreuz:

„…Mit Staunen und Wunder bin ich gerade im Augenblick gesegnet:
Habe im Büro gerade einen Sonderbesuch.
Ein Gefangener hat gerade zum ersten Mal seinen vor drei Wochen geborenen Sohn im Arm.
Seine Frau und seine Mutter sind dabei.
Drei Generationen.
Und alle flüstern und blicken sich tief in die Augen.
Heilige Zeit.
Und mein Herz ist gerade weit und wund.
Und meine Augen feucht….

Liebe „VOR-WEIHNACHTLICHE“ Grüße!!! :-)“

„Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?“

Foto: Stefan Berger, pixelio (Ausschnitt)

Kommentare: “Heilige Zeit in der JVA”

  1. Michaela Seitz-Zimmermann sagt:

    Ein fröhliches Hallo an alle meine Nächsten,
    durch eine göttliche Fügung ist mir 2018 der Kalender vom „Schwarzen Kreuz“ in die Hände gefallen. Wöchentlich habe ich mich an den Motiven und Sprüchen erfreut. Eine weitere Fügung (es gibt keine Zufälle) ergab, dass ich ein Video im Net gesehen hatte, welches eine unfassbar starke Botschaft für Vergebung für mich war. Die Geschichte begann in einem amerikanischen Gerichtssaal. Ein Jugendlicher wurde wegen Mord an einen Jungen zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Die Mutter des ermordeten Jungen war dort und sagte mit Wut und Trauer im Blick zu diesem Jugendlichen :“ Eines Tages bringe ich Dich um!“. Die Jahre vergingen und die Mutter machte es sich zur Gewohnheit diesen jungen Mann regelmäßig im Gefängnis zu besuchen. Er hatte niemanden sonst. Sie wollte verstehen, vergeben können und diesem jungen Menschen helfen. Es kam der Tag der Entlassung und die Mutter bot dem Häftling an zu ihr ins Haus mit einzuziehen. In das Zimmer ihres von ihm ermordeten Sohnes. Er willigte ein, da er keine andere Option hatte. Es vergingen wieder ein paar Monate und die Mutter bat den Jungen, der sich im laufe der Jahre zu einem sehr freundlichen und liebenswerten Menschen entwickelt hatte zum Gespräch. Sie fragte ihn, ob er sich daran erinnerte, was sie damals im Gerichtssaal zu ihm gesagt hatte. Er antwortete: “ Ja, ich erinnere mich an jedes einzelne Wort. Sie werden mich eines Tages umbringen.“ Darauf hin sagte sie:“ Das habe ich getan. Der Junge, der meinen Sohn erschossen hat, den gibt es nicht mehr!“ Und sie fragte ihn, ob er einverstanden wäre von ihr adoptiert zu werden. Der junge Mann und die Mutter fielen sich in die Arme und er war einverstanden.
    Ich war von dieser Geschichte so sehr im Herzen berührt worden, dass ich beschloss ein Packet für einen inhaftierten Jungendlichen zu packen. Mein Blickwinkel auf viele Dinge der heutigen Gesellschaft gestalten sich täglich neu und das ist gut so. Wir sind alle EINS. Gesegnete Weihnachten ?
    Herzliche Grüße
    Michaela Seitz-Zimmermann

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