23. März 2020

Corona: Briefe statt Besuche

Auch in die Gefängnisse wirkt Corona hinein. Infektionen vermeiden, das ist auch hier das Gebot der Stunde. Ein Gefangener schrieb uns: „In dieser Zeit haben wir in unserer JVA die größten Einschränkungen, die man haben kann. Keine Arbeit, kein Lohn, kein Ausgang usw. Wir sind also 22 Stunden allein auf dem Haftraum.“

Abgeschnitten

Angehörige kommen nicht mehr, die Besuchsräume sind leer. Freizeitangebote Ehrenamtlicher sind bis auf weiteres abgesagt. Das betrifft auch die Angebote unserer Arbeitskreise. Es bleiben also kaum Möglichkeiten, mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben: Weder Handy noch Internet stehen in Haft zur Verfügung. Und telefonieren ist teuer. Die Gefangenen sind gut versorgt, aber mehr denn je abgeschnitten. (Mehr zur jeweils aktuellen Lage in Niedersachsen finden Sie hier.)

Briefkontakte bleiben

Eine Kommunikationsmöglichkeit jedoch gibt es auch unter diesen Bedingungen: den Brief. So hat sich unser Gesprächskreis in der JVA Celle aufs Briefeschreiben verlegt. Hier und da ein paar ermutigende Zeilen, eine Karte mit einem Spruch, eine Osterkarte zum Weiterschicken – das sind jetzt die Möglichkeiten, einen Menschen in Haft spüren zu lassen: Du bist wichtig für uns. Auch jetzt.  

Darum läuft auch für uns in der Geschäftsstelle die Vermittlung und Begleitung der Briefkontakte zurzeit genauso weiter wie zuvor!

„Gedankenaustausch ist ein Segen“

Für einen Inhaftierten können Briefe eine immense Bedeutung haben. Ein Gefangener aus der JVA Bützow führt einen Briefkontakt mit einer unserer Ehrenamtlichen. Er schrieb uns, was das für ihn bedeutet: „Hilfe, Freude, ein Gefühl, nicht ganz allein da zu stehen. Jemanden zu haben, mit dem ich mich über Probleme austauschen kann, um eine Lösung zu finden und ein seelisches Gleichgewicht. Ich bin besonders dankbar, dass es diese Ehrenamtlichen gibt. Der Gedankenaustausch ist ein Segen für mich. Nicht jeder, der einen Fehler gemacht hat, ist für immer verloren.“

 

Einen Brief zu schreiben kostet nicht viel: eine Briefmarke und etwas Zeit. Können Sie sich vorstellen, einen Briefkontakt mit einem Menschen in Haft einzugehen?

Briefkontakte: Weitere Informationen

„Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?“

Foto oben: Henning Buchhagen, Foto Mitte: Alexandra Bucurescu, pixelio

Unsere anderen Kanäle:

Abonniere unseren Newsletter:

Wer kann verstehen, wie die Wolken schweben, warum am Himmelszelt der Donner rollt?

Datenschutz-Übersicht
Schwarzes Kreuz Christliche Straffälligenhilfe e.V.

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.

Technisch notwendige Cookies

Unbedingt notwendige Cookies sollten jederzeit aktiviert sein, damit wir deine Einstellungen für die Cookie-Einstellungen speichern können.

Analytics-Cookies

Diese Website verwendet Google Analytics, um anonyme Informationen wie die Anzahl der Besucher der Website und die beliebtesten Seiten zu sammeln. Außerdem werden die Klicks auf Anzeigen von Google Ads getrackt.

Diesen Cookie aktiviert zu lassen, hilft uns, unsere Website zu verbessern.