11. August 2021

Briefe über Glauben und Kochrezepte

Foto: S. Hofschläger, pixelio

Immer eine spannende Sache für neue Ehrenamtliche: Man hat sich vorbereitet mit Studienbriefen, Telefonaten und der Online-Ausbildung, und dann startet irgendwann der erste Briefkontakt… Auf einmal Praxis pur. Wie läuft es dann? Nach zwei Monaten fragen wir regelmäßig nach, ob alles geklappt hat. Hier die Antwort von Birgit.

Foto: privat

Briefpartner voller Begeisterung

Es geht “uns” gut! 🙂 Mein Briefpartner hat sich umgehend auf meinen ersten Brief zurückgemeldet und war regelrecht euphorisch! Aus jeder seiner Zeilen klang die pure Begeisterung und er schien mir wie ein kleines Kind, das sich auf Weihnachten freut, so aufgeregt war er. 🙂

Er hat auch gleich erzählt, warum er in Haft ist, wie das Leben im Gefängnis ist usw. Ich lerne selbst viel dabei. Er ist gläubig und bei den bisherigen Kontakten ging es viel um unseren persönlichen Glauben; was uns wichtig ist und unseren Glauben ausmacht. Er erzählte mir, wie er versucht, andere im Gefängnis mit dem Glauben zu erreichen. Das scheint ihm ein sehr großes Anliegen zu sein.

Zu schön um wahr zu sein?

In manchen Dingen bin ich natürlich auch manchmal zurückhaltend, denn was er bisher mitgeteilt hat, klingt manchmal fast zu schön um wahr zu sein … und man mag sich fast fragen, ob es denn gar keine Herausforderungen gibt?!  Ich gehe hier mit der gebotenen “Vorsicht” vor und denke, man lernt sich ja auch erst nach und nach etwas besser kennen.

Es gab auch schon die eine oder andere nette Begebenheit. Beim ersten “Beschnuppern” kamen wir auf das Thema “Kochen” und “Lieblingsgerichte”. Etwa drei Wochen später flatterte dann doch ein Brief in meinen Briefkasten. Darin fand ich fein säuberlich einige Kochrezepte, aufgeschrieben oder aus Zeitungen ausgeschnitten, und er schrieb dazu, ich könnte sie ja mal kochen und ihm ein Bild davon schicken. Das fand ich eine echt nette Idee.

Also kurz gesagt, es ist gut angelaufen, wir stehen in Kontakt und bisher haben wir scheinbar mehr als genug Themen, bei denen wir eine Schnittmenge haben und gemeinsame Interessen finden.

“Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?”

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Karl Heinrich Waggerl
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