„Warum helfen Sie ausgerechnet Täter:innen – und nicht den Opfern?“
Immer wieder wird uns im Schwarzen Kreuz diese Frage gestellt. Dabei hat unsere Arbeit ganz ähnliche Ziele wie die von Organisationen wie dem Weissen Ring e.V., die sich für Opfer einsetzen. Denn diese Organisationen helfen den Opfern von heute. Und wir im Schwarzen Kreuz möchten vermeiden, dass es morgen neue Opfer gibt.
Darum helfen wir Täter:innen, ihr Leben neu auszurichten. Gelingt dies, bleibt der gesamten Gesellschaft einiges erspart: der Schaden anderer Menschen, Steuergelder für das Leben in Haft und eben vor allem das Leid neuer Opfer, die es dann gar nicht erst gibt.
Täter:innenarbeit ist damit gleichzeitig Opferprävention. Das ist uns wichtig – gerade heute, am Tag der Kriminalitätsopfer.
Straffällig gewordene Menschen tragen Schuld. Das wollen wir nicht verharmlosen. Doch Ausgrenzung schadet der Resozialisierung. Mit den Jahren im Gefängnis brechen viele Kontakte nach „draußen“ ab. Für die Menschen in Haft wird es immer schwerer, aus der Isolation herauszufinden. Darum unterstützen wir sie – schon im Gefängnis. Damit sie später wieder Fuß fassen in der Gesellschaft und niemanden mehr gefährden.
Wir vertrauen darauf, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus von Gott angenommen werden. Er hat uns ja durch seinen Geist diese Hoffnung geschenkt.