7. Dezember 2020

Nikolaus mit „15 Neuzugängen“

Heute am 5. Dezember ein Telefonat zwischen dem diensthabenden Beamten der JVA Osnabrück Abteilung Schinkelstraße und mir: „Tja, ich weiß nicht, ob Sie es schon von der Anstaltsleitung gehört haben, aber heute kommen 15 Neuzugänge…“ Da der Beamte mich kennt, reagiert er schlagfertig: „Okay, aber schön im Abstand von jeweils einer Stunde, damit wir alle unter Coronabedingungen aufnehmen können…“

Ein Nikolaus für jeden Inhaftierten

Petra überbrachte dann für die 14 Inhaftierten der Schinkelstraße die Nikoläuse. Jeder Nikolaus hatte zusätzlich ein kleines Heft dabei: Was hat der Nikolaus mit dem Schwarzen Kreuz zu tun? Dabei gehen wir ein wenig auf die Geschichte des Nikolaus ein und ziehen Parallelen zu unserer Arbeit im Schwarzen Kreuz.

Unsere Arbeit… Leider sind wir fast arbeitslos. Nachdem die U-Haft jetzt im November endgültig geräumt wurde, sind nur noch wenige Inhaftierte in der Offenen Abteilung Schinkelstraße. Und selbst hier können wir außer telefonischen Kontakten keine Angebote machen. Der Inzidenzwert ist überall noch zu hoch und die räumlichen Möglichkeiten in der Abteilung lassen eine Gruppenarbeit nicht zu.

Diesmal keine Weihnachtsfeier

So ist auch die Weihnachtsfeier abgesagt worden. Aber für die Inhaftierten werden wir noch den Kalender des Schwarzen Kreuzes und eine Tasche mit verschiedenen Leckereien übergeben.

Wer sich übrigens gefragt hat, wieso wir 15 Nikoläuse für 14 Gefangene organisieren: Einen Nikolaus bekommt auch der Beamte, der sie am Morgen verteilt.

Uwe Engelmann, Leiter des Arbeitskreises Osnabrück

„Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?“

Foto: Uwe Engelmann

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