20. Oktober 2017

Christian und der Kalender

ChristianWas war es eigentlich, was er da zur Post transportieren sollte? Christian, von Beruf Fahrer, stand letzten Herbst  vor den Paletten, die auf seinen LKW verladen werden sollten. Kalender seien es, hörte er. Irgendwo lagen noch ein paar Exemplare herum: quadratisch, peppig-bunt mit der Aufschrift „Ausgesprochen 2017“ und mit dem unverkennbaren Aroma von Druckerschwärze.

Er nahm einen in die Hand und blätterte darin herum. Bibelverse! Danach sah das Äußere erst einmal gar nicht aus. Ungewöhnliche Fotos, die erst einmal überhaupt nicht zu den Versen zu passen schienen. Oder aber vielleicht gerade. Auf alle Fälle interessant.

„Kannst du mitnehmen!“ rief ihm ein Kollege zu. „Das da sind Fehlexemplare.“

Mal vorbei schauen

Foto aus dem Kalender: Ein Lolli mit Gesicht schaut skeptisch auf den geöffneten Mund vor ihm

Zuhause sah Christian sich den Kalender in Ruhe an. Er wurde neugierig. Straffälligenhilfe, aha. Schwarzes Kreuz, die waren direkt hier in Celle. Komischer Name. Er blätterte in den Texten und las sich fest. Und ab Neujahr gehörte es zu seiner Sonntagsroutine, ein Blatt abzureißen und sich mit den Inhalten auf die neue Woche einzustimmen.

Dann, im Frühjahr, saß er im Gottesdienst und hörte, wofür die Kollekte sein sollte: fürs Schwarze Kreuz. Na wunderbar, dachte er sich, jetzt kannst du den Kalender auf diese Weise endlich bezahlen! Ein Gemeindemitglied lobte dann auch noch die Arbeit vom Schwarzen Kreuz. Das waren für ihn „genug der Zeichen“, wie er sagt: Er verstand, dass er da wohl mal vorbei schauen sollte.

Und es gefiel ihm. Das Resultat: Seither geht Christian mit in den biblischen Gesprächskreis in die JVA Celle, alle zwei Wochen, wie es seine Schichtarbeit erlaubt. So hat über den Kalender ein engagierter neuer Mitarbeiter den Weg zum Schwarzen Kreuz gefunden – und zwar ausgerechnet der LKW-Fahrer, den ihn transportiert hat.

Titelseite des Kalenders "ÜBER MUT" 2018

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“Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?” Die Antwort lesen Sie hier.

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Karl Heinrich Waggerl
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