Wilhelm Buntz ist einer der härtesten Typen im Gefängnis. “Blutbad-Willi” nannte man ihn schon als Kind. Er hat zwei Menschenleben auf dem Gewissen und unzählige Straftaten. Er schlägt schnell zu; keiner will sich mit ihm anlegen. Eines Tages stellt er fest, dass die Blätter seiner Bibel gutes Zigarettenpapier abgeben. Jahrelang raucht er sich durch das gesamte Alte Testament. Als er zum Neuen Testament kommt, treffen ihn auf einmal Sätze aus der Bergpredigt bis ins Mark. Und sie beginnen ihn langsam zu verändern.
Ihn quält die Angst vor den Konsequenzen, aber trotzdem: Er will reinen Tisch machen. Kurz vor seiner Entlassung aus der Haft gesteht Buntz Straftaten, die ihm nie nachgewiesen werden konnten. Mit Herzklopfen sucht er das Gespräch mit Menschen, die unter ihm gelitten haben. Der Glaube an Gott und Jesus Christus krempelt sein Leben ganz allmählich um.
Wer sich für Menschen im Gefängnis einsetzt, für den ist das gerade erschienene Buch “Der Bibelraucher” noch einmal mehr als die anrührende und spannende Geschichte einer Wandlung. Unsereins hilft das Buch, die Welt durch die Brille eines Menschen zu sehen, der anderen Unmengen von Leid zufügte. Es gibt tiefe Einblicke in das Leben von WIlhelm Buntz vor, während und nach der Haft. Zum Beispiel
Die Taten und Erfahrungen von Wilhelm Buntz sind zum Teil schwer verdaulich. Doch geschrieben ist das Buch sehr feinfühlig, anders als das Cover und der etwas reißerische Untertitel vermuten lassen. „Früher hattest du tote Augen“, sagt ihm gegen Ende jemand. Das Buch beschreibt seine Entdeckung des vollen Lebens.
Fotos: Rolf Krüger
“Warum helfen Sie im Schwarzen Kreuz ausgerechnet Kriminellen?”
Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm. Gott wird euch seinen Frieden schenken. Frieden, der all unser Verstehen und all unsere Vernunft übersteigt.